Historie

History meets Pop - vom Altertum zur modernen Popkultur.

Gregorianisches Gesangsbuch

Der Gregorianische Choral ist ein einstimmiger und in seinem Ursprung unbegleiteter, liturgischer Gesang in lateinischer Sprache. Er geht auf das frühe Christentum zurück.
Als „gesungenes Wort Gottes" gilt er in der römisch-katholischen Kirche bis heute als prägender Bestandteil religiöser Zeremonien und Riten.
Namensgeber dieser Gesangsform aus zumeist gesungenen Psalm-Versen ist Papst Gregor I. († 604), genannt auch Gregor der Große. Ihm wird nachgesagt, die Gesänge der katholischen Kirche in Rom neu geordnet und vereinheitlicht zu haben.

Diese Form der Gesangskunst ist silbenweise (pro Ton eine Silbe) komponiert und zeichnet sich durch ihre schlichte Melodieführung aus.
Im Gottesdienst werden sowohl die gleichbleibenden Teile (Ordinarium), als auch die veränderbaren Teile (Proprium) in Form von gregorianischen Chorälen gesungen.
Die frühe Mehrstimmigkeit und der Gregorianische Choral stehen im engen Wechselverhältnis zueinander. Der Beginn und die Entwicklung der Mehrstimmigkeit im Abendland im ausgehenden 9. Jahrhundert war bis in das 15. Jahrhundert hinein inspiriert von den gregorianischen Melodien.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die französischen Benediktinermönche mit der Erforschung der mittelalterlichen Choräle und leiteten damit eine Wiederherstellung der ursprünglichen Gregorianik in der Kirche ein. 
Das Repertoire der gregorianischen Gesänge umfasst insgesamt etwa 30.000 überlieferte handschriftlich festgehaltene Stücke.

Antonello da Messina - Der heilige Gregor
Gregorianische Notation im Messbuch

Das Ensemble gregorian GRACE mit seinen Tour-Programmen ist von dieser kirchlichen Gesangskunst, dem sogenannten liturgischen Choral, inspiriert.
Die ausgebildeten Sänger faszinieren ihr Publikum mit Darbietungen der typischen gesungenen lateinischen Gebete in neuen eigenen Interpretationen, dabei immer eng angelehnt an die Originalnoten des Altertums.

In die moderne Zeit überführt der neunköpfige Chor den Gregorianischen Choral mit Titeln der heutigen Popkultur.
In einem unverwechselbaren Stil, der unter die Haut geht - ohne die Original-Versionen zu überladen oder zu kommerzialisieren.
Die Interpretationen von Arte Chorale begeistern sowohl im Chorgesang als auch durch die glasklaren Stimmen der Solisten und Solistinnen. Die begleitende, fast sphärisch anmutende Instrumentierung ist ein Arrangement des Komponisten Jedrzej Rochecki.

Mönch im Kloster-Bogengang

Header-Bild: © Taddeo Crivelli - Saint Gregor_Getty Center-PublicDomain-WikimediaCommons
Gregorianisches Gesangsbuch: © AdobeStock#95375823
Der heilige Gregor: © Antonello da Messina - Public Domain via WikimediaCommons
Gregorianische Notation im Messbuch: © AdobeStock#42536758
Mönch im Kloster-Bogengang: © CCO Public Domain Maxpixel#2173524